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Chef wollte „Intimes“ hören und feuerte Mitarbeiterin

Eigentlich hatte die Diplomsoziologin Käthe B. (45) in ihrem Brief an die Leitung der „Stiftung Berufliche Bildung“ nur über den schlechten Führungsstil ihres Abteilungsleiters Peter K. informieren wollen. Peter K. verfügt offensichtlich über ein verzerrtes Frauenbild, denn in den vergangenen Jahren hatten acht Mitarbeiterinnen nach Streitereien mit ihrem Chef die Abteilung verlassen. Doch statt Gehör bekam Käthe B. die Kündigung. Ein Arbeitsgerichtsprozeß brachte schließlich Hintergründe ihrer Alarmmeldung zutage.

Peter K. hatte gegenüber Kolleginnen anzügliche Bemerkungen gemacht. Käthe B.: „Er forderte uns öfter auf, von sexuellen Erlebnissen offen zu berichten.“ Tenor der Anmache: „Na, Du siehst ja toll aus, war diese Nacht ein Mann bei Dir? Erzähl doch mal, wie's war.“ Oder: „Hast Du einen neuen Freund, und wie klappt es mit ihm.“ Von einer Mitarbeiterin habe er gefordert, ihr Schlafzimmer zu sehen, „damit ich mir ein besseres Bild von Dir machen kann“. Weil Käthe B. dies gegenüber einem Mopo-Redakteur als Form „sexueller Belästigung“ charakterisiert haben soll, kassierte sie eine fristlose Kündigung. Doch Arbeitsrichterin Hedda Fritzler wies gestern die Kündigung zurück und lehnte auch die Aufhebung des Arbeitsvertrages gegen Zahlung von 21000 Mark Abfindung ab. Zuvor gab sie Käthe B. zu bedenken: „Das Arbeitsverhältnis ist schwer belastet.“ kva

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