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Morddrohung gegen Juden

■ Jüdische Gemeinde Halle erhält antisemitische Briefe

Halle/Berlin (epd/AFP/taz) — Die Jüdische Gemeinde zu Halle hat in jüngster Zeit wiederholt „ganz scharfe, antisemitische, volksverhetzende Briefe“ erhalten. Das bestätigte deren Vorsitzender Gunter Helbig am Montag. Die Schreiben reichten „bis zu Morddrohungen“, so daß die Kriminalpolizei Halle und der Verfassungsschutz die Ermittlungen aufgenommen hätten. Darüber hinaus zeige die Schutzpolizei „erhöhte Wachsamkeit und Präsenz“.

Er sehe durchaus einen Zusammenhang zwischen den ausländerfeindlichen Krawallen in Rostock und anderen Städten sowie dem gestrigen Anschlag auf das jüdische Denkmal in Berlin und den Drohungen gegenüber der Jüdischen Gemeinde zu Halle und seiner Person, sagte Helbig, der auch Landesvorsitzender der Jüdischen Gemeinden in Sachsen-Anhalt ist. Er sei „äußerst betroffen“ über die „ganz gespannte Situation“, die zur Zeit besonders in den neuen Bundesländern herrsche. Der Gemeindevorsitzende forderte die Polizei auf, auch in anderen Städten Jüdische Gemeinden und Einrichtungen sowie Denkmale verstärkt zu beobachten. Dadurch könne eine gewisse Beruhigung bei den davon betroffenen Personen einsetzen. Er wolle keine Hysterie schüren, aber Vorsicht sei angebracht.

Unbekannte hatten in der Nacht zum Montag einen Sprengstoffanschlag auf ein jüdisches Mahnmal in Berlin verübt. Es entstand erheblicher Schaden an dem Gedenkstein, der an die Deportation von Tausenden jüdischer Berliner in die Vernichtungslager erinnert.

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