Kein Geld für Schüler-Bafög

Bonn (dpa) — Bund und Länder sehen sich nach Angaben der Bundesregierung nicht in der Lage, für alle Schüler, die weiterführende Schulen besuchen und bei den Eltern wohnen, wieder eine Förderung nach dem Ausbildungsförderungsgesetz (Bafög) einzuführen. Mindestens 500 Millionen Mark jährlich müßten hierfür aufgebracht werden, hieß es in einem gestern veröffentlichten Bericht der Regierung. Nach den Abstrichen in den 80er Jahren werden Schüler nur noch unter bestimmten Bedingungen gefördert. Dies gilt beispielsweise für verheiratete oder in einem eigenen Haushalt mit einem Kind lebende Schüler. Auch gibt es Bafög, wenn eine Abendschule besucht wird oder Ausbildungsstätten in erreichbarer Entfernung von der Wohnung der Eltern nicht vorhanden sind. Während 1980 etwa 8,6 Prozent der Studierenden aus Arbeiterfamilien stammten, ging die Quote auf 6,9 Prozent (1985/86) zurück, stieg aber wieder auf 11,8 Prozent 1990. Zwölf von 100 Arbeiterkindern studierten zu diesem Zeitpunkt. Bei den Angestelltenkindern lag der Anteil bei 39, bei Kindern aus Selbständigenfamilien bei 38. Den „Rekord“ hielten Beamtenkinder mit 60 von 100.