: "Pan-Foto"-Bruch geklärt
■ Ehemaliger Mitarbeiter der Altonaer Agentur gestern verurteilt
der Altonaer Agentur gestern verurteilt
Das Altonaer Amtsgericht hat gestern den ehemaligen Mitarbeiter der Fotoagentur „Pan-Foto“, Uwe W., zu einem Jahr Knast auf Bewährung verurteilt. Der Drogenabhängige gestand, vor zwei Jahren in das Unternehmen des bekannten Hamburger Fotografen Günter Zint eingebrochen zu haben, um die geklauten Sachen anschließend zu verscherbeln. Bei dem Einbruch war die Alarmanlage außer Betrieb gesetzt worden. Entwendet wurden Apparate und Kameras im Wert von 110000 Mark sowie ein EDV-Archiv-System für 60000 Mark.
Uwe W. war ertappt worden, nachdem eine „Pan-Foto“-Mitarbeiterin einen Projektor während eines Dia-Vortrags über eine Nicaragua-Brigade wiedererkannte. Uwe W. hatte kurz zuvor den Veranstaltern den Apparat, der 1000 Mark wert war, für 50 Mark verkauft. Unmöglich war damals das Verhalten der Polizei, die offen „klammheimliche Freude“ („Endlich haben sie diese linke Bazille auch mal ausgeräumt“, so ein überliefertes Zitat) über den Einbruch gezeigt und die Ermittlungen erst nach zwei Wochen aufgenommen hatte.
Trotz der Aufklärung des Einbruchs ist „Pan-Foto“ nur in wenigen Ausnahmefällen wieder in den Besitz der geklauten Geräte, Fotoapparate und Objektive gekommen. Eine Reprokamera muß Zint abschreiben, obwohl er weiß, wer der jetzige Besitzer ist. Ein Jurist hatte für diese Kamera auf einer Versteigerung den Zuschlag bekommen. Denn Diebesgut, das den Besitzer bei Gerichtsversteigerungen wechselt, gilt als „gesäubert“. Und das Pfandhaus, aus dem die Kamera kam, brauchte aus datenschutzrechtlichen Gründen der Polizei keine Auskunft über die Herkunft der Kamera zu geben. kva
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen