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Die taz ist anders und soll es bleiben

■ Wer jetzt in Hamburg die taz abonniert, sichert nicht nur den Fortbestand eines kritischen Lokalteils, sondern auch den der einzigen linken Tageszeitung Deutschlands

TAZ iNTERN

Die taz ist anders und soll es bleiben Wer jetzt in Hamburg die taz abonniert, sichert nicht nur den Fortbestand eines kritischen Lokalteils, sondern auch den der einzigen linken Tageszeitung Deutschlands

Die kommenden Wochen werden über das Überleben der taz und der taz hamburg entscheiden. Wer an einer kritischen lokalen Tageszeitung als Alternative zum Einheitsbrei von Springer interessiert ist, kann sich jetzt entscheiden: Mit einem Abonnement und einer Teilnahme an der taz-Kettenbriefaktion.

Wie konnte es dazu kommen? Sind wir überflüssig? Wir meinen: Nein. Auch unsere taztäglichen LeserInnen sind dieser Ansicht, wie eine Umfrage im vergangenen Jahr ergab. Die Medieneinöde in Hamburg braucht ein unabhängiges, kritisches Medium wie die taz. Klare politische Analysen, engagierte Artikel über soziale Probleme, Polizeiberichte, die die Willkür von Beamten und interne Mißstände auf den Punkt bringen usw. machen die taz hamburg zu einer Zeitung, die anders ist und sich, so meinen wir, an Informationsgehalt, Pep und Treffsicherheit mit jeder anderen Hamburger Tageszeitung messen kann. Und noch einen wesentlichen Pluspunkt hat sie zu bieten: Hamburg und die Welt in einem Blatt.

Dennoch scheint es auf den ersten Blick, als ob „der Markt“ uns nicht will. Auch wir sind enttäuscht, daß es der taz hamburg in den elf Jahren ihres Bestehens nicht gelungen ist, sich mehr als ein Prozent aus dem Hamburger Tageszeitungsmarkt herauszuschneiden — 10000 von 1000000 Zeitungen.

Das hat diverse Gründe, und sicher liegt es auch an uns: Wir konnten gute Journalisten nicht dauerhaft an uns binden, weil unser Einheitslohn die Schmerzschwelle zur Sozialhilfe streift. Wenn wir Fehler machen, dann meist so auffällig, daß unsere kritischen LeserInnen es gleich überdeutlich merken. Es gibt auch vieles, das wir gern anpacken würden: Mehr Kultur, mehr Sport, ein gezielter Blick auf ganz Norddeutschland, ein lokales Wochenendmagazin mit Programmübersicht ...

Uns fehlt schlicht und einfach das große Geld: Für einen Werbefeldzug mit langem Atem, für spürbare Blattverbesserungen, die sich nicht gleich rentieren, für eine gezielte Personalpolitik. Von den fünf Tageszeitungen Hamburgs, Bild, Abendblatt, Morgenpost, Welt und taz sind nur zwei wirklich wirtschaftlich gesund — Abendblatt und Bild. Die Welt macht seit Jahren Verluste in zweistelliger Millionenhöhe, die Morgenpost konnte nur dank eines dreistelligen Millionenbetrages ihre Auflage in den letzten Jahren mühevoll steigern. Schon für das Minus eines Welt-Monats könnten wir die taz hamburg mit doppeltem Umfang und doppelten Löhnen ein Jahr lang produzieren.

Darüber jammern wir nicht. Die taz ist anders, eben weil hinter ihr kein Medienkonzern steht, der Millionen in sie investiert — und dafür die inhaltliche Linie bestimmt. Unser Kapital waren von Beginn an unsere LeserInnen. Sie haben es jetzt auch wieder in der Hand, zu beweisen, daß Werbekampagnen auch ohne das große Geld funktionieren können. Mit radikalen Sanierungsmaßnahmen hat die taz in Berlin und Hamburg die Voraussetzung dafür geschaffen, daß ein Erfolg unserer Kampagne die taz auf wirklich gesunde Beine stellt.

Die taz hamburg GmbH hat besonderen Grund zum Optimismus: Wir sind als volljährige Tochter der Berliner taz-Genossenschaft nicht nur Herrin unserer selbst (51 Prozent gehören den MitarbeiterInnen der taz hamburg), die taz hamburg hat in der taz-Krise eine ausgesprochen gute Figur gemacht. Während die Auflage in Berlin sank, blieben wir stabil. Heute wird fast jede fünfte taz in Hamburg verkauft. Wenn es mit der taz aufwärts geht, werden wir entscheidenden Anteil daran haben. Ein Einsatz unserer Hamburger LeserInnen für die taz bedeutet deshalb auch mehr als den Fortbestand eines kritischen Lokalteils in Hamburgs Medieneinöde. Florian Marten

Wer die taz abonnieren möchte und/ oder Freunde und Bekannte dazu animieren will, greife zum Abo-Coupon in dem dieser Ausgabe beigelegten Faltblatt mit dem taz-Kettenbrief.

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