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Innere Antwort auf die Außenwelt

■ Eine Rauminstallation des Japaners Hachiro Iisuka im Künstlerhaus

im Künstlerhaus

Alle Elemente der begehbaren Installation sind leuchtend blau. Drachenähnliche, geometrisch geformte Flaggen schweben in der Luft. Sie sind durch dünne Leinen befestigt, an deren Enden sich auf dem Boden befindliche kleine Boxen gruppieren. Frappierend ist, daß die einzelnen fragilen Elemente zwar wenig eigenen Raum einnehmen, dafür aber den Raum als Ganzes vollkommen ausfüllen.

Aufgegriffen hat diesen ungewohnten Raumdialog der japanische Künstler Hachiro Iisuka. Fasziniert von einfachen geometrischen Formen, konzentriert sich er sich in der Abstraktion auf das Wesentlichste. So reduziert er auch seine im Künstlerhaus erarbeitete Installation auf das Elementare, läßt schmückende Ergänzungen weg.

Dennoch ist in dieser vereinfachenden Raumdarstellung die Vielfalt der Außenwelt nicht ausgeklammert. Der zwischen zwei- und dreidimensionalen Arbeiten wandernde Iisuka umschreibt den Entstehungsprozeß so: „Obwohl abstrakt, präsentieren meine Bilder und Skulpturen konkrete Formen. Es ist der Versuch, meine persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen in eine Plastik umzuwandeln. Die simple Form, die diese dann annimmt, ist also meine innere Antwort auf die Außenwelt.“

Inspiriert wurde Iisuka sehr früh vom Meister der japanischen Frühmoderne, Yoshishige Saito, der schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg zu eigenen abstrakten Stilmitteln fand. Doch ging Iisuka eigene Wege, beschäftigte sich mit verschiedensten Bereichen - wie beispielsweise mit perforierter Grafik - und entwickelte im Laufe der Jahre seinen mittlerweile unverwechselbaren „collage sculpture“- Stil. Wobei er nicht nur in Ateliers arbeitet, sondern in Japan auch viele Installationen unter freiem Himmel erstellt. „Raumzeichen“, die auch vor einer überladenen medialen Gesellschaft warnen. Iisuka sagt dazu: „Wir alle müssen wieder lernen, wie Kinder es tun, die Einfachheiten des Lebens wahrzunehmen.“ Dierk Jensen

Weidenallee 10b, bis 12.9.

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