Osterholz nicht mäßig temperiert

■ Betr.: taz vom 3.9.92 „Osterholz will Asyl gewähren“

Von einer „im Vergleich mäßig temperierten Debatte“ würde ich eigentlich nicht sprechen. Bei mir entstand der Eindruck, daß die Osterholzer KommunalpolitikerInnen massiv durch Lobbyisten und mittlerweile sattsam bekannte Drohungen eingeschüchtert werden sollten. Nicht nur in Osterholz scheint die Akzeptanz für Sinti und Roma und z.B. Nigerianer auf Null abgesunken zu sein. Und die Menschen scheuen sich nicht mehr, das offen auszusprechen!

Es ist bemerkenswert, daß neben den KoalitionärInnen von SPD, FDP und Grünen auch die CDU sich nicht darauf einließ, dem Populismus das Wort zu reden. Nach meiner Sicht der Dinge hat die mecklenburgische Landesregierung und der Senat der Hansestadt Rostock die Lichtenhager „Underdogs“ bewußt und mit „Erfolg“ provoziert. Das gedenken wir in Osterholz zu vermeiden. Deswegen der ausführliche Katalog von Bedingungen, bei deren Nichterfüllung die Zustimmung des Beirats zu dem Projekt entfällt.

Ich bin fest davon überzeugt, daß Teile der Bevölkerung von z.B. Tenever auch zu dem fähig wären, was Teile der Lichtenhager Bevölkerung sich geleistet haben. Wer immer Rostock als ostdeutsches Problem abtun möchte, irrt fatal! Wolfram G. Ruban