Terror mit deutschen Waffen

■ Terror mit deutschen Waffen

In einem Brief an Bundesaußenminister Klaus Kinkel haben Vertreter des Personalrats für ReferendarInnen am Hanseatischen Oberlandesgericht endgültig die Einstellung der Militärhilfe für die Türkei gefordert. Anlaß des Protestes sind die seit Mitte August laufenden Angriffe von Regierungstruppen auf die kurdische Provinzstadt Sirnak, in denen die Türkei-Regierung ein Unterschlupfnest der kurdischen Guerilla — die von der Kurdischen Arbeiterpartei PKK angeführt wird — vermutet. Bei den Angriffen mit Panzern, Raketen und Hubschrauber sind über 500 Menschen ums Leben gekommen, darunter viele Kinder und Frauen. Augenzeugen berichteten, daß die Militärs in Sirnak entgegen allen Beteuerungen auch Panzer aus Beständen der Nationalen Volksarmee (Ex-DDR) eingesetzt haben. „Angesichts der Abriegelung der Stadt, dem Besuchsverbot für Journalisten und einer totalen Nachrichtensperre befürchten wir ein erneutes Massaker an den Kurden durch den türkischen Staat“, so die Personalräte: „Es beschämt uns, daß dieser grauenvolle Terror gegen das kurdische Volk mit deutschen Waffen und Panzern begangen wird.“ kva