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Nützen wir die Chance!

■ betr.: "Ich habe einen Traum" (In Rostock liegt auch eine Chance) von Rebekka Schmidt, taz vom 2.9.92

betr.: „Ich habe einen Traum“ (In Rostock liegt auch eine Chance) von Rebekka Schmidt,

taz vom 2.9.92

[...] Ich halte die Schilderung, in der Rebekka Schmidt von Springerstiefeln auch bei denen spricht, die in ihrer Destruktivität denen ähneln, die mit ihrem Haß dieses Land endgültig zerstören werden [...] für ganz und gar nicht übertrieben. Wenn sie von Straßenschlachterwartung vieler spricht, muß ich mich fragen, ob es sich noch lohnt, in diesem Land konstruktive Ideen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu entwickeln und umzusetzen oder ob die Destruktivsten, von denen sich viel zu viele unter dem Deckmantel der Progressivität verstecken können — da für mich Feindbilder immer reaktionär sind! — nicht mehr für konstruktive Ideen empfänglich sind.

Norbert Elias hat in seinen „Studien über die Deutschen“ ähnliches verlauten lassen wie der israelische Journalist, der von der Findung unserer Selbstachtung spricht. Wenn dies die Leute, von denen auch Rebekka Schmidt spricht, nicht begreifen, werden wir in innenpolitischen Konflikten ertrinken. Bekanntlich lehrt die Geschichte, wenn wir denn bereit sind, aus und von ihr zu lernen, daß implodierende Konflikte irgendwann nach außen getragen werden, was in letzter Konsequenz den dritten Weltkrieg bedeuten würde. [...] Man weiß, welche Fehler damals gemacht worden sind. Es besteht also eindeutig die Möglichkeit, aus progressiver Sicht in dieser historischen Epoche es besser zu machen! Nützen wir diese Chance! Jochen Marten, Visselhövede

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