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Bürgerzorn gegen Asylbewerber

■ „Ansteckende Krankheiten“ und Preisverfall der Grundstücke

„Die können doch hier kein Ghetto aufmachen, das ist unmöglich“, beschwert sich Hermann Schreck. „Wir können uns so schon kaum noch vor Asylbewerbern retten.“ So wie der 61jährige denken praktisch alle rund 150 Bürger, die am Freitag in Langenhagen bei Hannover auf Einladung der Stadtverwaltung zusammengekommen sind. Treffpunkt ist der Hof eines Bürokomplexes, in dem rund 750 Asylbewerber untergebracht werden sollen. Die Stimmung ist gereizt. Die Leute wollen die Fremden nicht haben.

Die Bürger — unter ihnen junge Menschen, Familien und Alte — applaudieren, wenn einer aus ihrer Mitte seinem Denken freien Lauf läßt. Asylbewerber seien alles „merkwürdige Geschöpfe“, meint ein Mann. Von ansteckenden Krankheiten ist die Rede. Asylbewerber hätten Tuberkulose und seien damit eine Gefahr für die Kinder. Außerdem würden die Ankömmlinge zwangsläufig aggressiv, wenn sie auf engem Raum zusammengepfercht leben müßten. „In einem Jahr ist die Unterkunft ramponiert. In zwei Jahren müssen sie hier die Fußwege neu machen lassen.“

Die Vertreter der Stadtverwaltung finden mit ihren Argumenten kein Gehör. Daß Asylbewerber irgendwo untergebracht werden müssen, interessiert die Leute nicht. Sie fürchten um die Wohnqualität. Einem der Anwohner platzt der Kragen. Zornig unterbricht er einen Vertreter der Verwaltung. „Unsere Häuser hier werden bald keine 50 Pfennig mehr wert sein. Und dann noch etwas. Ich fahr Taxi. Ich weiß, wieviel die Zigeuner klauen.“ Krawalle wie in Rostock werden befürchtet. dpa

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