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Überschwemmungen in Indien und Pakistan

Islamabad (AFP) - Nach viertägigen sintflutartigen Regenfällen sind in Pakistan und Nordindien bis Sonntag mehr als 1.600 Menschen als tot oder vermißt gemeldet worden. Das ganze Ausmaß der Schäden war am Wochenende noch nicht übersehbar. Die Zahl der Opfer liegt möglicherweise viel höher, da viele Verkehrsverbindungen zu den Katastrophengebieten noch immer unterbrochen waren. Zehntausende Menschen wurden obdachlos. Die Armee setzte Hubschrauber und Boote ein, um die Menschen aus den unzugänglichen Gebieten zu evakuieren.

Die sinflutartigen Regenfälle hatten am Dienstag begonnen und weite Teile von Nord- und Mittelpakistan überschwemmt. Nach Angaben der Provinzverwaltung von Punjab drückten die hochwasserführenden Flüsse Jhelum und Chenab am Sonntag gefährlich gegen die Mauern des Staudamms Trimmu. Die Bevölkerung in den Regionen von Jhang, Sarogodha und Muzaffargarh wurde aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen. Ingenieure brachen in die Schutzdämme künstliche Abflüsse, um das Wasser in weniger besiedelte Gebiete abfließen zu lassen.

Die meisten Toten wurden bislang aus dem pakistanisch kontrollierten Teil Kaschmirs gemeldet, wo nach offiziellen Angaben mehr als 900 Menschen in den Fluten ertranken. Nach Zeitungsberichten vom Sonntag wurden in Punjab am Mittwoch 400 Menschen, die auf einer Insel im Fluß Jhelum lebten, von den Wassermassen mitgerissen.

Nach amtlichen „unvollständigen“ Informationen wurden in Punjab bis Freitag abend 18.000 Dörfer in zwanzig Bezirken von dem Unwetter heimgesucht. Riesige Flächen Ackerland seien hier überflutet, 5.000 Häuser weggeschwemmt und 19.000 beschädigt worden. Auch aus dem indisch kontrollierten Teil Kaschmirs wurden inzwischen 120 Menschen als tot oder vermißt gemeldet.

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