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Selbstmord angedroht

■ Asylsuchender Syrer sollte abgeschoben werden

Moabit. Mit Selbstmord drohte gestern ein 33jähriger Asylsuchender aus Syrien, der in sein Heimatland abgeschoben werden sollte. Gegen zwölf Uhr lief Abdul Asis Madini, der in Syrien zum Tode verurteilt ist, zu einem Fenster im obersten Stock der Zentralen Sozialhilfestelle für Asylbewerber am Friedrich-Krause- Ufer. Madini, der mit einem Messer bewaffnet war, drohte, sich aus dem Fenster zu stürzen.

Das Gelände wurde von Polizei und Feuerwehr abgesperrt. Zwei Stunden lang verhandelte ein Psychologe mit dem Selbstmordkandidaten. Nachdem ihm zugesichert worden war, daß sein Antrag erneut bearbeitet werden würde, kam Abdul Asis Madini schließlich aus dem Zimmer heraus. »Ich saß heute morgen schon im Flugzeug nach Syrien, bin vor dem Start herausgesprungen und hierher gekommen«, sagte Madini, der wieder gefaßt wirkte. »Eine Beamte hatte mir versprochen, daß sie mir helfen würde, aber als ich hier ankam, hat sie sich über mich lustig gemacht und direkt die Polizei angerufen. Da bin ich ans Fenster gelaufen und habe gedroht, zu springen.«

Madini ist seit 1983 in Deutschland. Warum sein Asylantrag trotz des Todesurteils gegen ihn abgelehnt wurde, kann er sich nicht erklären. Jetzt hat er wieder Hoffnung, in Deutschland bleiben zu können, bleibt aber skeptisch: »Sehr großes Vertrauen habe ich nicht in die deutschen Behörden.« mh

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