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Rabin in Bonn

Bonn/Frankfurt (AP) - Der israelische Ministerpräsident Jitzhak Rabin ist gestern zu einem dreitägigen Deutschlandbesuch in Frankfurt eingetroffen. Rabin reiste nach Bonn weiter, wo er von Bundeskanzler Helmut Kohl mit militärischen Ehren empfangen wurde. Am Abend traf er mit Bundespräsident Richard von Weizsäcker und Außenminister Klaus Kinkel zusammen.

Rabin, der bereits 1975 als israelischer Ministerpräsident in Deutschland gewesen war, wird heute nach einem Gespräch mit Verteidigungsminister Volker Rühe nach Berlin weiterreisen, wo er unter anderem am Kongreß der Sozialistischen Internationale teilnehmen will.

Ebenfalls in Berlin trifft der Regierungschef am Mittwoch Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth und Mitglieder des Zentralrats der Juden. Vor seinem Rückflug nach Tel Aviv wird Rabin die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Sachsenhausen besuchen und dort einen Kranz niederlegen.

Vor seinem Abflug hatte der israelische Ministerpräsident angekündigt, er werde sich um deutsche Wirtschafts- und Militärhilfe bemühen. Ziel des Besuchs sei es, „israelische Politik und israelische Probleme deutlich zu machen und Wege zur Zusammenarbeit zu finden“. Sein Land brauche vor allem Hilfe bei der Eingliederung jüdischer Einwanderer. Summen nannte Rabin zwar nicht, in Presseberichten war jedoch von mindestens fünf Milliarden Mark die Rede gewesen. Dabei soll es auch um Wiedergutmachungsleistungen gehen, die von der DDR nie an den jüdischen Staat gezahlt wurden.

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