Nur noch dreckige Autos?

Ab 1993 ist das Autowaschen auf Hamburgs Straßen verboten. Das beschloß gestern der Senat unter anderem mit der Änderung des Abwassergesetzes.

Bisher war es so, daß die Polizei nur einschreiten durfte, wenn das dreckige Auto-Abwaschwasser in ein reines Regenwassersiel floß, also die Alster die Brühe schlucken mußte. Im Gegensatz zu Schmutzwassersielen oder Mischwassersielen leiten Regenwassersiele das Wasser nicht in die Kläranlagen. Da aber nun kein Bürger genau weiß, wie ein Regenwassersiel aussieht, ist es nächstes Jahr ganz und gar vorbei mit dem beliebten Hobby „Karossen-Reinigung vor Augen aller Nachbarn“.

Ab zur nächsten Waschanlage, wird es dann für die Blech-Fetischisten heißen. Im Prinzip ist dies ein längst überfälliger Weg, denn wer seinen vierrädrigen Verpester auch noch lupenrein sauber haben will, der soll ruhig dafür zahlen. Unser Vorschlag: 150 Mark pro Waschfahrt.

Anlaß für den Senatsbeschluß sind die „inzwischen geänderten Anforderungen durch bisherige Erfahrungen sowie die Anpassung an die Bundesgesetzgebung und EG- Richtlinien.“

Ebenfalls geändert wurden die Bestimmungen, die das Einleiten von Regenwasser in die öffentlichen Abwasseranlagen regelten. Auch das kann ab ‘93 verboten werden. So soll vor allem bei Neubauten darauf geachtet werden, daß Regenwassernutzungsanlagen installiert werden oder aber der Niederschlag in den Grund sickern kann. taz