piwik no script img

Die Flüchtlinge kommen

■ Ohlstedt: Gericht lehnt Klage gegen Container auf Gymnasium ab

: Gericht lehnt Klage gegen Container auf Gymnasium ab

Aufatmen in der Sozialbehörde: Heute können die ersten 60 Asylbewerber in ihre neuen Containerunterkünfte auf dem Parkplatz des Ohlstedter Gymnasiums einziehen. Das Hamburger Verwaltungsgericht lehnte gestern nachmittag die einstweilige Verfügung ab, mit der ein Ohlstedter Ehepaar die Aufstellung auf dem Gymnasium zu verhindern versucht hatte.

Die Richter schrieben allerdings vor, daß die Container dort nur bis zum 18.Oktober stehen dürfen. Zu diesem Zeitpunkt sollen die Flüchtlinge jedoch schon auf ihren endgültigen Stellplatz, einem Acker des Gut Wohldorfs, umgezogen sein. Die Schulsprecherin des Gymnasiums, Petra Bauersfeld, zeigte sich gestern völlig perplex über das Vorgehen der Eltern: Die Jugendlichen hatten den Vorstoß ihres Schulleiters ausdrücklich begrüßt, den Konflikt um den Standort auf der Ohlstedter Grundschule „Am Walde“ mit dem Angebot des Alternativstandortes am Gymnasium zu beenden. Gestern abend beriet die Schülerversammlung über eine Begrüßungsaktion für die Flüchtlinge.

Der Elternrat der Gesamtschule Stellingen - hier wird in den nächsten Tagen ebenfalls ein Containerdorf errichtet - wendeten sich gestern mit einem offenen Brief an den Verhinderungs-Elternrat der Grundschule „Am Walde“: Mit ihrer Aktion hätten sie „Öl ins Feuer der zunehmenden Ausländerfeindlichkeit“ gegossen, kritisierte der Elternratsvorsitzende Jens Kastner.

Schlecht sei nicht, daß Kinder mit Flüchtlingen konfrontiert würden, sondern daß sie in eine Atmosphäre des Mißtrauens und der Ausgrenzung von Fremden hineinwüchsen. Seinen Brief will der Stellinger Elternrat auch als Unterstützung derjenigen verstanden wissen, die „in Ohlstedt gegen den Strom schwimmen“. sako

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen