Offene Tür beim Müll

■ BEB lädt ein zu schlechtem Geruch, Technik und Musik

Die Bremer Entsorgungsbetriebe (BEB) laden ein zum Tag der Offenen Tür. Wir fragten den BEB- Chef Dieter Voigt.

Jetzt sollen wir uns mit Familie den Müll angucken. Ein neues Samstagsnachmittagsgefühl?

Dieter Voigt: Sie sollen sich den Müll und das Abwasser angucken. Wir haben zwei Sparten im Hause BEB...

Zuhause guckt man immer weg...

... aber Sie sollen an diesem Samstag mit diesem Thema konfrontiert werden. Wir wollen darstellen, welche breite Palette an Dienstleistungen wir erbringen müssen, um mit Abfall und Wasser fertig zu werden. Wir wollen aber auch deutlich machen, daß wir auf Mitwirkung unserer Kunden angewiesen sind. Ein ganz wichtiger Lösungsansatz liegt ja bei jedem Einzelnen...

Für mich als Müll-Produzent ist das Thema ja gelöst, wenn ich es ins Klo gekippt habe.

Sie sollen nicht alles in den Lokus kippen.

Was macht das, wenn ich Farbreste ins Klo kippe?

Lösungsmittel und Schwermetalle verschwinden ja nicht. In Restsubstanzen gehen sie ...

In die Weser?

Ja, und zum größeren Teil in den Klärschlamm. Und auch der Klärschlamm ist aus unserer Sicht ein Wertstoff, den wir in der Landwirtschaft verwerten. Da dürfen diese Stoffe nicht hin. Im Abfall-Bereich verlangen wir von unseren Kunden, daß die Bremer die Stoffe so vorsortieren, daß Glas, Papier und in Zukunft alles mit einem Grünen Punkt in getrennte Sammelsysteme kommen. Auch Bioabfälle sollen herausgenommen werden...

Nicht jeder hat einen Garten.

Demnächst wird auch mehr Möglichkeiten geben, die Biotonne zu nutzen. Noch viel besser als zu sortieren ist natürlich die Vermeidung.

Bezahlen wir mit dem Produkt und dem Grünen Punkt die Entsorgungskosten?

Wir sind weit davon entfernt. Bei Farben etwa oder bei Batterien liegen die Beseitigungskosten weit über dem Kaufpreis der Produkte. Bei Öl ist das gleich ein Faktor zehn.

Alles ganz unangenehme, mit Dreck, Gerüchen und Arbeit verbundene Dinge, die Sie da ansprechen. Am Tag der Offenen Tür möchte man doch was Schönes...

Der schlechte Geruch ist das täglich Brot unserer Mitarbeiter. Wir bieten im Beiprogramm Theater, Tanz und Kinderspiele an. Ich denke aber auch, es ist für viele interesant, die technischen Anlagen zu sehen. Int.: K.W.