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Zahnärzte-Protest

■ Tag der offenen Tür gegen „Berufsverbot“

„Massiven Widerstand“ kündigen die Bremer ZahnärztInnen gegen das geplante „Gesundheitsstrukturgesetz“ an. Staatlicher Dirigismus werde die Probleme des Gesundheitswesens nicht lösen, heißt es in einer Mitteilung der Zahnärztekammer Bremen. Am 30. September wollen sie daher ihre Praxen für Interessierte und Schaulustige öffnen und ihnen erklären, welche Konsequenzen die geplanten Reformen für die leidgeprüften PatientInnen und die noch leidgeprüfteren ÄrztInnen haben werden.

Im Gesetzentwurf sei vorgesehen, die Honorare für Zahnkronen und zahntechnische Leistungen zwischen 10 und 20 Prozent zu senken, klagen die ZahnärztInnen. „Dann können wir bei einzelnen Leistungen nicht mehr kostendeckend arbeiten“, meint Peter Böhme, der Präsident der Bremer Zahnärztekammer. Er hält die geplanten Honorarsenkungen für eine „große Ungerechtigkeit“, die vor allem die alten Leute treffe.

Getroffen fühlen sich aber erst einmal die ZahnärztInnen selbst. Sogar das böse Wort „Berufsverbot“ nehmen sie in den Mund, wenn sie die schlimmen Folgen der geplanten Gesundheitsreform an die Wand malen. In der Zahnärzteschaft würden nun „Maßnahmen diskutiert, die die zahnärztliche Versorgung auch außerhalb des Systems der gesetzlichen Krankenversicherung sicherstellen“, heißt es in einer Presseerklärung der Zahnärztekammer. Wie diese Maßnahmen aussehen sollen, weiß Peter Böhme selbst noch nicht so genau. „Wir wissen doch auch noch gar nicht, wie das Gesetz überhaupt durchkommt.“

Die zahnärztlichen Verbnde halten ihr eigenes Konzept für ein liberales Gesundheitssystem für schlüssig. Sie wollen die „Eigenverantwortung der Versicherten der gesezlichen Krankenkassen“ stärken und so „ungebremste Nachfrage nach Gesundheitsleistungen“ verhindern. Damit halten die Bremer ZahnärztInnen das von ihnen geforderte Solidaritätsopfer für „erbracht“. taz

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