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Aus der Relaunch-Werkstatt (III) An einem emotionalen Punkt packen

Ab 2. Oktober erscheint die neue taz. Bis dahin verraten wir schon ein paar Dinge: Fotos in der neuen taz.

Die Bildgeschichte, gestaltet von der taz Fotoredaktion, bildet zukünftig einen zentralen Bestandteil der Seite 2 Bild: rtr; Montage: taz

von PETRA SCHROTT

Mit der neuen Rubrik Bildergeschichte wollen wir gleich zu Beginn im neuen Blatt der Kraft der Fotografie vertrauen. Tag für Tag können Sie sich auf der zweiten Seite auf ein Foto in Ihrer Tageszeitung freuen, das Teil einer Reportage ist.

Jede Woche fangen wir mit einer neuen Geschichte an, die mit visuellen Mitteln von der Welt erzählt. Diese Serien sind keinem Text unterstellt, sie sind stark genug für wenige Worte.

Die Leser*innen werden zum Betrachtern und eher an einem emotionalen als einem rationalen Punkt gepackt. Ton, Temperatur und Farbe machen sich im Empfinden breit und schieben für einen Augenblick die Logik zur Seite.

Hervorzeigen, was sonst unter den Tisch fällt

Die Bilder sollen vom Alltag berichten, uns zeigen, wie Menschen leben, kämpfen, leiden und feiern. Was Fotografen vor Ort sehen, passt nicht immer ins Schema der aktuellen Berichterstattung, soll sich aber auch bewusst davon lösen.

Ein Beispiel könnte sein: Vorreiter beim Plastiktütenverbot sind afrikanische Länder, der jüngste Fall ist Kenia. Ein Marabu spreizt seine ­Flügel auf dem Plastikmüll, Kühe laufen umher und besorgen sich Nahrung aus den Müllhalden. Ein Fotograf geht bis ins Schlachthaus und zeigt, wie ein Angestellter dort einen Brei aus Plastiktüten aus dem Kuhmagen zieht.

Solche Absonderlichkeiten fallen oft unter den Tisch, doch gerade diese Geschichten können den Betrachter fesseln, weil sie uns ein Problem anschaulich vor Augen führen. Solche Beobachtungen sollten für uns relevant sein. Ein Bild lässt uns in einem Maße nicht mehr los, wie ein Text es kaum vermag. Die neue Rubrik der Bildergeschichte soll einen Raum aufmachen für die hintergründige Sicht der Fotograf*innen. |