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Kriminelle Umwandlung

■ Mieterbund kritisiert Welle der Umwandlungen in Eigentumswohnungen/ Wohnungsmarkt zu

Köln (AFP) — Die derzeitige massive Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen führt nach Ansicht des Deutschen Mieterbundes zu einer dramatischen Verschärfung der bereits äußerst angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt in der Bundesrepublik. Mit zum Teil kriminellen Methoden werde versucht, Mietwohnungen in Altbauten aufzukaufen und in neue luxuriöse Eigentumswohnungen umzuwandeln, sagte der Geschäftsführer des Mieterbundes, Helmut Schlich. So würden beispielsweise Wasserrohrbrüche nicht behoben, um Altmieter aus ihren Wohnungen zu treiben. Die Eigentümer mißbräuchten auch bewußt die Möglichkeit, die Mieter über den sogenannten Eigenbedarf aus der Wohnung zu drängen. Zehntausende von Altmietern seien davon betroffen.

Schlich kündigte Gegenmaßnahmen seiner Organisation an. Der Mieterbund werde „in den kommenden Wochen und Monaten die Mieter so mobil machen, daß hoffentlich auch Kanzler Kohl aufwacht“. Als verantwortlicher Regierungschef müsse er dafür sorgen, daß FDP-Kabinettsmitglieder wie Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer oder Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger nicht länger „Steigbügelhalter der Spekulanten“ seien. Der Mieterbund forderte die Bundesregierung auf, den Kündigungsschutz zu verbessern. Es müsse einen „wirksamen Schutz gegen Eigenbedarfs- und Verwertungskündigungen“ geben.

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