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Banküberfall: RAF wollte Schulden tilgen

Stuttgart (AFP/AP/taz) — Der von der RAF im November 1979 begangene Überfall auf die Schweizer Volksbank in Zürich sollte offenbar dazu dienen, RAF-Schulden an eine Palästinenser-Organisation zurückzuzahlen. Das sagte der RAF-Aussteiger Werner Lotze gestern vor dem Oberlandesgericht Stuttgart im Prozeß gegen das ehemalige RAF- Mitglied Peter-Jürgen Boock aus. Boock steht ebenso wie das RAF- Mitglied Christian Klar aufgrund von Kronzeugenangaben vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft legt den beiden zur Last, zusammen mit den RAF-Terroristen Henning Beer und Rolf Clemens Wagner bei dem Überfall rund 548.000 Schweizer Franken erbeutet zu haben. Bei der Flucht durch die Züricher Innenstadt wurde eine unbeteiligte Passantin erschossen und eine weitere schwer verletzt. Nach Lotzes Angaben hat die palästinensische Gruppe „6. September“ den RAF-Sprengstoffanschlag im Sommer 1979 auf den amerikanischen Nato-General Alexander Haig finanziell unterstützt. Mit dem wenige Monate später in Zürich erbeuteten Geld sollten die Schulden zurückbezahlt werden. Boock hatte dagegen zum Prozeßauftakt angegeben, daß mit den Geldern die RAF- Aussteiger finanziell unterstützt werden sollten.

Lotze erklärte, er habe Boock während seiner gesamten Zeit in der Gruppe nie gesehen. Die Rückkehr Boocks in die RAF sei von der gesamten Gruppe noch im Februar 1979 „vehement abgelehnt worden“. Den Grund für die Rückkehr Boocks in die Gruppe und seine Teilnahme an dem Bankraub kenne er nicht, erklärte der 40jährige Zeuge.

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