Bürger weiter gegen Container

■ Blankeneser Anwohner protestieren in der Bürgerfragestunde der Bezirksversammlung

der Bezirksversammlung

Fast schon rituellen Charakter hatte am Mittwoch abend der Protest von rund 50 Blankenesern in der Bürgerfragestunde der Altonaer Bezirksversammlung. Mit Stimmen von SPD, GAL und Grünen beschlossen die Bezirksparlamentarier, die Wiese an der Simrockstraße in Iserbrook als Fläche für eines der zehn Not-Containerdörfer zur Verfügung zu stellen. Außerdem soll das Pavillon-Dorf neben dem Blankeneser Gymnasium Willhöden um 70 Plätze erweitert werden.

Die Anwohner hatten bereits am Dienstag abend bei einer öffentlichen Anhörung im Ortsausschuß ihrem Ärger Luft gemacht. Wie so oft, fühlten sie sich von den Medien falsch verstanden. Initiativen- Rechtsanwalt Dieter Schanke war denn auch gestern für die Presse nicht zu sprechen. Nur soviel ist klar: Sie wollen klagen.

„Damit hatte bisher noch nie jemand Erfolg“. Sozialbehördensprecherin Brigitte Eberle ist zuversichtlich, daß auch das Altonaer Container-Dorf zügig errichtet werden kann. Die Altonaer CDU hatte übrigens vorgeschlagen, die Container auf dem Parkplatz Braun am Volksparkstadion aufzustellen. Der Durchreiseplatz für Roma und Sinti würde kaum genutzt. Die Bild- Zeitung setzte dem gestern noch einen drauf, indem sie vorrechnete, auf dem Parkplatz Braun und der im Rosshafen vor sich hin dümpelnden „Floatel Europa“ könne die Sozialbehörde locker 2000 Asylbewerber unterbringen. Dazu Brigitte Eberle: „Das Schiff haben wir ausgemustert, weil es in einem miserablen Zustand war“. Außerdem gebe es in Hamburg für neue Wohnschiffe keine Liegeflächen mehr. Die Vorstellung, ein Containerdorf neben das Volksparkstadion zu stellen, findet die Behördensprecherin vollends absurd: „Die liegen dann der Westkurve direkt vor der Nase.“

Doch der Streit um Flächen im Bezirk Altona ist noch nicht zu Ende. Mit den Stimmen von SPD und GAL wurde am Mittwoch abend auch dem Antrag zugestimmt, die heruntergekommene Asylbewerberunterkunft am Knabeweg in Osdorf aufzulösen und dafür Wohnungen zu bauen. Diese sollen dann den Knabeweg-Bewohnern bevorzugt angeboten werden. Als Ersatzfläche für die Unterkunft soll nun das Bezirksamt schnellstmöglich fünf Flächen prüfen, darunter ein bisher landwirtschaftlich genutztes Gelände neben dem DRK- Krankenhaus Rissen. Die CDU freilich würde dort lieber einen Sportplatz sehen. Kaija Kutter