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Pentagon will kritische Presse bereits präventiv ausschließen

Washington (AFP) — Das US-Verteidigungsministerium will zum ständigen Pressepool nur noch Medien aus den USA zulassen. Diese müssen zudem in Washington über ein größeres Büro und einen für Militärfragen akkreditierten Journalisten verfügen. Ein entsprechendes Vorhaben des Verteidigungsministeriums wurde am Dienstag in Washington bekannt. Zur Zeit gehören dem Pool insgesamt 43 in- und ausländische Presseorgane, Nachrichtenagenturen sowie Radio- und Fernsehstationen an.

Zahlreiche internationale Medien und Berichterstatter hatten sich zuletzt während des Golfkrieges beim Pentagon darüber beklagt, daß sie nicht auf den Kriegsschauplätzen zugelassen wurden, weil sie nicht dem „Pressepool“ angehörten. Jetzt sollen nur noch nationale Medien zugelassen werden, die sich zudem verpflichten müssen, die von der Militärführung auferlegten Reglementierungen zu akzeptieren. Das ganze gilt als späte Konsequenz des Vietnamkriges der nach Meinung diverser Generäle an der Heimatfront verloren wurde, weil die Medien so militärunfreundlich berichtet hätten. Aus diesem Grund hatte das Pentagon schon während des Golfkriegs vor allem das TV manipuliert.

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