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Unterm Strich

Jean Gabin ist seit diesem Wochenende besser zu verstehen. In seinem Geburtsort Meriel, Département Oise, ist ein Museum eröffnet worden, das an ihn erinnert. In hundert Filmen wurde er zur Legende, er starb 1976, und nun darf auch der Schleier seines Namens gelüftet werden: Jean Gabin hieß eigentlich Jean Alexis Moncorgé und hat seine ganze Jugend in dem Dorf nördlich von Paris verbracht, das ihn nun ehrt. Das Museum geht auf eine gemeinsame Initiative der Regionalverwaltung und eines Schauspielerkomitees zurück, dem unter der Leitung von Gabins Filmpartnerin und langjähriger Freundin Michele Morgan Kollegen wie Alain Delon, Jeanne Moreau und Jean-Claude Brialy angehören. Kollege Jean Marais, der auch bildhauert, hat dem Toten eine Skulptur geschenkt, die nun auf dem Vorplatz des Geburtshauses steht.

Die Goldene Muschel von San Sebastian ging an den argentinischen Film „Ein Platz in der Welt“ von Adolfo Aristarain. Das Internationale Filmfestival von San Sebastian, das diesen Preis vergibt, feierte seinerseits in diesem Jahr sein 40jähriges Bestehen. Die Goldene Muschel ist mit 100.000 ECU dotiert. Die Silberne Muschel für die beste Regie wurde dem Serben Goran Markovic für seinen Film „Tito und ich“ zuerkannt, der Jury-Spezialpreis dem polnisch-französischen Film „Falscher Ausgang“. Dessen Hauptdarstellerin Krystina Janda erhielt die Silberne Muschel für die beste weibliche Schauspielerleistung. Als bester männlicher Darsteller bekam Robert Sosa die Silberne Muschel für seine Rolle in dem mexikanischen Film „Highway Patrolman“.

Zhang Yimou hat in Vendig Filmpreise gesammelt: 1990 den Silbernen Löwen für „Die Rote Laterne“, in diesem Jahr den Goldenen Löwen für „Die Geschichte von Qiu Ju“. Nur in China war bislang nichts davon zu sehen, Zhang Yimous galt als verfemte Person. Aber jetzt hat die Parteiführung einen Ausweg aus dieser internationalen Blamage gefunden, sie organisierte eine Sondervorführung der „Geschichte von Qiu Ju“, um den Regisseur zu rehabilitieren. Nach ideologischer Prüfung hat der Chef des Chinesischen Fernsehens, Ai Zhiseng, erkannt, daß Zhang Yimou „den Klassenkampf ebenso wie den Alltag in China“ anspreche.

Das Armband, das Marlene Dietrich in Hitchcocks „Roter Lola“ trug, dürfte heute etwa 400.000 Dollar kosten. So schätzt das Auktionshaus Sotheby's, das die Devotionalie aus Rubinen und Diamanten am 20. Oktober in New York versteigern will. Bis dahin geht sie auf Tournee und war am Wochenende in Berlin zu sehen. Sie lag solo auf grünem Filz unter Glas und teilte den Raum lediglich mit der Lederschatulle, in der die Diva das teure Stück aufzubewahren pflegte. Das Leder ist abgegriffen, die Initialen „MD“ sind jedoch noch gut erhalten.

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