: Kamera ab, Filmfest läuft
■ Das I. Hamburger Filmfest weckt Erwartungen an Filme und Publikum
an Filme und Publikum
Das Filmstädtchen Hamburg möchte sich ab heute bis zum kommenden Sonntag beim ersten Hamburger Filmfest mit jeder Menge Erstaufführungen ins Bewußtsein der deutschen Kinoszene feiern. Skeptiker der erstmals stattfindenden Kino-Schau wurden bereits in der Oktober-Szene mit einer harschen Vorab-Kritik der aus dem Low Budget Film Forum und den Hamburger Kinotagen hervorgegangenen Veranstaltung bedient.
Über den Artikel sei man „nicht gerade beglückt gewesen“, erklärt Hella Sprick, zuständige PR-Managerin des Festes. 24 Stunden vor Beginn des Festes hat sie alle Hände voll zu tun: „Es brummt von allen Seiten.“ Im Hamburger Filmbüro herrscht einige Aufregung. Telefone klingeln, letzte Kartenwünsche für die heutige Nacht der Premieren trudeln ein, der Umzug ins Festivalbüro an der Moorweidenstraße steht noch bevor. Über 800 Personen haben sich für die fünf Tage der Filme akkreditiert, berichtet Hella Sprick. Nicht nur Journalisten, auch Mitarbeiter verschiedener Kinos und Beobachter von anderen deutschen Filmfestivals sind bereits eingetroffen, um das Fest kritisch zu würdigen.
Die Prominenz hält sich noch vornehm zurück. Regisseur Bertrand Tavernier aber hat sich bereits auf den Weg gemacht, um der Hamburger Premiere seines neuen Films Auf offener Straße beizuwohnen. Auch die Regisseurin Jutta Brückner wird ihren Film Kolossale Liebe persönlich vorstellen, ebenso wie der kolossale Peter Kern, der heute abend im Metropolis einige Worte zu seinem neuen Werk Ein
1fetter Film sagen wird. Eine Stimme zum ersten Hamburger Filmfest kann auch das Publikum abgeben, das mittels der Eintrittskarten im Anschluß an die Vorführungen über die Fest-interne Hitliste der Filme mitentscheiden kann.
1In den Festivalkinos sind die jeweils aktuellen Top-Listen ausgehängt. Ob dabei sehenswerte Hamburger Produktionen wie Rendezvous der Freunde der beiden Thede-Kreativen Christian Bau und Maria Hemmleb und Anna Peins Meer-
1manns Baumhaus so berühmte Kollegen wie Steven Soederbergh mit seinem Kafka-Thriller für Prag-Touristen abhängen können, wird auch über die Qualität des Hamburger Publikums Zeugnis abgeben.
jk
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