: Der Tod schreckte nicht ab
■ Nur milde Strafen für Jugendbande wegen wiederholter Kfz-Diebstähle
Berlin. Milde Strafen erhielten sechs Bandenmitglieder im Alter von 16 bis 19 Jahren aus Friedrichshain für eine eine Serie von Kfz- Diebstählen. Das Gericht unterstellte zwei von ihnen nur für zwölf Monate der Aufsicht eines Bewährungshelfers oder einer Sozialarbeiterin. Jugendstrafen von einem Jahr bis zu 18 Monaten für drei der Angeklagten wurden auf zwei beziehungsweise drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Die Bande war unter dem Namen »Palli-Clique«, benannt nach der gängigen Abkürzung eines Lokals in ihrer Wohngegend bekannt. Großes Aufsehen hatte der Tod von zwei Mitgliedern Ende Februar 1992 gefunden. Sie waren in einem gestohlenen Opel Kadett mit überhöhter Geschwindigkeit gegen einen Straßenbaum gerast. In der Verhandlung wurde bekannt, daß ein Überlebender des Unfalls weiter mit Angeklagten in gestohlenen Autos fuhr, andere kamen in einem geklauten Pkw zur Beerdigung. Auch Festnahmen auf frischer Tat hielten die Bandenmitglieder nicht von weiteren Diebstählen ab. In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, daß keiner der Angeklagten einen Führerschein besaß. Die aus Langeweile, Abenteuerlust und Suchtverhalten begangenen Taten stellten nicht nur eine Gefahr für das eigene Leben, sondern auch für andere Menschen dar. adn
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen