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Riedls Stuhl wackelt noch

■ Geht Raketenfan bei Kabinettsumbildung?

Berlin (dpa/AP/taz) — V2-Fan Erich Riedl bleibt vielleicht doch nicht mehr allzulange Staatssekretär. Der CSU-Mann, der erst auf Druck und völlig uneinsichtig die Schirmherrschaft über die geplante Fete zum Jubiläum von Hitlers Wunderwaffe absagte, behält zwar vorläufig seinen Posten. In Bonn mehren sich jedoch Spekulationen, daß im Rahmen der für den Winter geplanten Kabinettsumbildung der Posten des Rüstungsstaatssekretärs gestrichen wird. Erich Schwanhold, SPD- Mitglied im Wirtschaftsausschuß, fordert statt dessen einen Staatssekretär, der sich den wirtschaftlichen Folgen des Truppenabbaus in Deutschland widmet — ganz sicher kein Job für Riedl.

So uneinsichtig wie der bayrische Rüstungslobbyist sind auch deutsche Raketentechniker, die nach dem Zweiten Weltkrieg die US-Raumfahrt vorantrieben. V2-Konstrukteur von Braun habe immer gehofft, daß der Krieg zu Ende sei, ohne daß sein doch nur für die Raumfahrt geplantes Produkt zum Einsatz komme, sagten ehemalige Mitarbeiter wie Gerhard Reisig und Ernst Stuhliner. Die Nazis jedoch hätten die Forschungen skrupellos für ihre Kriegsziele ausgenutzt.

Kommentar Seite 10

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