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Berichtigung

Zwei korrigierende Nachträge zur Literataz: Das Buch von Raul Hilberg heißt nicht, wie in der Unterzeile und den Credits angegeben, „Täter, Opfer, ,Unbeteiligte‘“, sondern, griffiger und ohne einschränkende Häkchen, „Täter, Opfer, Zuschauer“. Die Redaktion hatte den Fehler, für den sie sich kurzfristig den Zorn des Rezensenten zuzog, in letzter Sekunde hineinpraktiziert; nicht aus banaler Schlamperei allerdings, wie manche jetzt gleich vermuten werden, sondern ausnahmsweise nach bestem Glauben und Gewissen: Im Verlagsprospekt nämlich, in dem in besagter letzter Sekunde noch eilends der Preis nachgeschlagen wurde, war, trotz fotografischer Abbildung des Hilberg-Buches, bloß ein Entwurf des Schutzumschlags zu sehen. Und der zeigte noch den alten, von Hilberg später verworfenen Titel. Selbstverständlich sagen wir das alles keineswegs zur Entschuldigung, sondern um eine innere Moral der Geschicht nur um so deutlicher hervorzukehren: Man soll Menschen eben doch mehr glauben als Bildern.

Ebenfalls gut gemeint, aber im Effekt nicht ganz glücklich war die im Editorial erfolgte Spekulation über die Gesamtzahl der auf der Buchmesse zu besichtigenden Bücher. Dem für Literatur zuständigen Redakteur erschien 25.000 eine immense Zahl, mal eben so über den Daumen gepeilt und zur Illustration purer Masse. Wer soll das schließlich alles lesen? Aber von wegen! Die tatsächliche Zahl der Neuerscheinung liegt um ein Beschämendes höher. Um wie viel, wollen wir hier nicht verraten, nur das Fazit in diesem Fall: Bei der taz ist man einfach nicht größenwahnsinnig genug. Oder jedenfalls nicht auf die gleiche Weise.

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