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Lokalkoloratur

■ Rolf Polle / Madonna

LOKALKOLRATUR

Ein interessantes Kopf-an-Kopf- Rennen bahnt sich im Rathaus an. Als ungeschlagener Robin Rad trat dort bislang der grüne Abgeordnete Martin Schmidt in die Pedalen seines Velos. Unermüdlich malträtierte der Rächer der Radler seine Schreibmaschine und vermutlich auch die Nerven der Rathausverwaltung. In mittlerweile 26 kleinen Anfragen wies er den Senat auf die Schikanen hin, denen Zweiradfahrer in Hamburg ausgesetzt sind. Doch jetzt wildert ein SPD-Abgeordneter in Schmidts Revier. Der Bürgerschaftsneuling Rolf Polle

trumpfte jetzt bereits mit der vierten Anfrage unter dem Titel „Fahradfreundliches Hamburg“ auf. Ähnlich wie Schmidt, der seine Serie prosaischer „Radfahren in Hamburg“ taufte, arbeitet sich Polle nun an Scherben auf Radwegen ab. Im Hause taz denkt man derweil darüber nach, ob man dem holden Sieger dieses Wettbewerbs am Jahresende nicht die „Güldene Luftpumpe“ überreichen sollte.

Ein Rennen ganz anderer Art hat ein weiblicher Pop-Megastar konkurrenzlos hinter sich gebracht: Madonna Louise Veronica Ciccone — oder kurz und bündig Madonna — jene falsche Blondine, die es in der Disziplin „textilen Ballast abwerfen“ mittlerweile zu unschlagbarem Erfolg gebracht hat. Sie wird Hamburg ab heute für einige Tage zum Zentrum ihrer Aktivitäten machen. Böse überrascht dürfte sie allerdings gestern abend am Hamburger Flughafen aus der Wäsche geguckt haben — falls sie welche trug. Denn bei der derzeitigen Wetterlage war wohl notgedrungen ein Regenschutz vonnöten. Wie dem auch sei, sie bezog im nächtlichen Regen das Staatsappartement im Atlantic-Hotel, um sich auf ihre Party am heutigen Abend im Alsterpavillon vorzubereiten. Dort wird sie ihr erstes Buch „Sex“ und ihr neues Album „Erotica“ vorstellen. sako/gag

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