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Zwei Jahre Haft für Rabta-Helfer

■ Ehemaliger Imhausen-Geschäftsführer war geständig

Mannheim (dpa/taz) — Für seine Beteiligung beim Bau der Giftgasfabrik im libyschen Rabta verurteilte das Landgericht Mannheim am Dienstag den ehemaligen Mitgeschäftsführer des Lahrer Chemieunternehmens Imhausen- Chemie, Hans-Joachim Renner, zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung. Die Staatsanwaltschaft hatte zwei Monate mehr gefordert.

Das Gericht befand den 64jährigen promovierten Chemiker der Mittäterschaft bei der illegalen Ausfuhr der Pläne und eines Teils der Ausrüstung und damit des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz für schuldig. Zugleich verfügte es den Einzug von 680.000 der insgesamt 880.000 Mark, die der Manager als Sonderprämie für seine Beteiligung erhalten hatte. Renner hatte seine Mitverantwortung für den Export der Chemieanlage eingeräumt. Schon 1984 sei ihm klar gewesen, daß Giftgas hergestellt werden sollte.

Renner ist der fünfte Verurteilte in Sachen Rabta. Den früheren Chef der Imhausen-Chemie, Jürgen Hippenstiel-Imhausen, hatte das Mannheimer Landgericht bereits im Sommer 1990 wegen Verletzung des Außenwirtschaftsgesetzes und Steuerhinterziehung zu fünf Jahren Haft verurteilt. 1991 kassierten drei leitende Angestellte ebenfalls Freiheitsstrafen. Diese drei Urteile sind jedoch noch nicht rechtskräftig. Als nächster Rabta-Helfer muß in Kürze der frühere Geschäftsführer der Salzgitter Industrie-Bau (SIG), Andreas Böhm, vor Gericht. Die SIG lieferte im Auftrag Imhausens das sogenannte Detail-Engineering für Rabta. Der Prozeß ist politisch brisant, da Salzgitter zur Tatzeit in Bundesbesitz, die Bundesregierung mithin für die Geschäfte mitverantwortlich war. thosch

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