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Hopphopp geht nicht

KOMMENTAR

Hopphopp geht nicht

Bei den anwesenden Journalisten löste die Pressevorführung der Senatorin Raab gestern einen gewissen Unmut aus. Da hat man nun lang und breit über Gewalt an der Schule berichtet, und dann macht die Behörde so einen langweiligen Kram. Erst untersucht sie die Lage, und dann soll das erst ein „Zwischenschritt auf dem Weg zur Ausarbeitung von Maßnahmen“ sein. Immer noch nichts Konkretes, nun aber mal hopphopp.

Doch es fragt sich, ob das Vorgehen der Behörde nicht doch ganz vernünftig ist. Immerhin haben sich erstmals 169 vom 421 staatlichen Schulen zu einem Problem geäußert, das in früheren Jahren peinlich unter den Teppich gekehrt wurde. Denn Gewalt in der Schule, das müßten eigentlich alle aus eigener Anschauung wissen, hat es leider schon immer gegeben. Zu Beginn der 70er Jahre sogar noch in der perversen Form der Prügelstrafe.

Schwer zu beurteilen, ob die Gewalt an Schulen tatsächlich zunimmt, oder ob einfach nur mehr drauf geguckt wird, von den Medien zum Beispiel. Oder hat die Brutalität nur andere Formen angenommen. Das Problem, das liegt auf der Hand, ist komplex. Hopphopp-Lösungen gibt es nicht. Untersuchungen, wie sie die Schulbehörde jetzt angestellt hat, wurden bisher nicht angestellt, das Terrain ist neu.

Sicherlich geben Schulleiter, die die Ursache allein bei den Eltern sehen, ein schwaches Bild ab. Andererseits sind sie die Experten, die das Problem vor Ort in den Griff bekommen müssen. Der vorsichtige Raab-Ansatz, das Problem erstmal „sprachfähig“ zu machen, so tantig das auch klingt, scheint im Umgang mit diesen Damen und Herren genau der richtige. Und im Umgang mit den Kindern. Kaija Kutter

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