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Feldwebel an die Asylakten!

■ Ausgemusterte Soldaten sollen Zirndorf helfen

Bonn (taz) — Auf zum Akten-Abarbeiten! Innenminister Rudolf Seiters (CDU), den der Berg unerledigter Asylanträge bisher kaltgelassen hat, holte gestern im Kabinett gleich zum Doppelschlag aus. Wie weiland im alten Preußen, wo ausgemusterte Unteroffiziere als Pauker der heranwachsenden Generation ein neues Betätigungsfeld finden konnten, führt demnächst auch der Innenminister 200 Soldaten zu sinnhaftem Tun. Ehemalige Feldwebel und solche, die wegen Bundeswehrschwund vorzeitig in Pension müßten, sollen die Aktenberge des Zirndorfer Bundesamts abtragen helfen. Im Laufe eines halben Jahres, so der klar umrissene Auftrag, sollen 80.000 Anträge von Asylbewerbern aus Bulgarien und Rumänien „abgearbeitet“ werden. Erhofftes Ziel: die raschere Abschiebung. Entscheiden sollen die Ex-Soldaten allerdings nicht, mangels Qualifikation. Weil die Zirndorfer Personalnot unverändert anhält, will Seiters außerdem 1.300 Bonner Beamte abordnen lassen, die Entscheider-Qualifikation mitbringen: 500 aus dem gehobenen, 800 aus dem mittleren Dienst. FDP und SPD begrüßten diese Initiativen. Letztere merkte an, daß der „absolut zivile Charakter“ des Verfahrens gewährleistet sein müsse. tib

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