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Nein, es war keine Satire und auch keine pfiffige Werbeidee: Der vorgestern veröffentlichte Artikel über die bravourösen Versuche des IM „Jan“, die taz hamburg auszuspionieren, beruhte auf nichts anderem als dem uns seit kurzem vorliegenden Bericht jenes „inoffiziellen Mitarbeiters“, der im Auftrag der Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Potsdam bei uns herumschnüffelte. Nahezu überflüssig zu erwähnen, daß der Name des listigen Stasi-Spions selbstverständlich Tarnung ist: IM „Jan“ hat mit tatsächlich so getauften taz-Menschen nichts, aber auch gar nichts zu tun.

Die Abenteuer des DDR-Agenten im Ottensener Nernstweg sind auch von früheren taz-Nachbarn intensiv studiert worden. Gestern erreichte uns folgende

GEGENDARSTELLUNG:

Betr.: taz 7.10.92: „Die Stasi im autonomen Unterschlupf“

1. „Mutig schleicht er sich in die WUP...“. Wir sind uns nicht bewußt, daß der IM Jan am Donnerstag, den 8.November 1985 sich „nach dem Preis von Umweltschutzpapier im Format DIN A4 und den Konditionen bei größeren Bestellungen“ erkundigt hat.

2. Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, daß es keine mutige Tat ist, sich der WUP zu nähern. Unsere Türen sind stets weit geöffnet für alle, egal, welcher Religion oder Staatssicherheit unser Besuch angehört.

3. Auch hat sich der Genosse Kranz, bzw. das MfS nur erkundigt. Es ist zu der fraglichen Zeit zu keiner Geschäftsverbindung gekommen. Auch haben wir nie nach drüben geliefert.

4. Weiterhin möchten wir das MfS darauf hinweisen, daß die Preisliste, die sich in ihren Akten befindet, nicht mehr gültig ist. Wir haben unser Programm in der Zwischenzeit wesentlich erweitert und verbessert. Gern schicken wir dem MfS und allen Interessierten eine aktuelle Preisliste zu. Wir freuen uns über jeden, der sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen will.

Hamburg, den 7.10.1992

WUP — Werkstatt für umweltfreundliche Produkte GmbH

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