: Bürger Fisch
Citizen Fish zählen zu den Bands, die fast nur auf der Bühne zuhause sind. Nach Veröffentlichung ihrer Debut-LP „Free Souls in a Trapped Environment“ wurden rund 200 Konzerte absolviert. In Europa und Amerika erspielte man sich den Ruf einer exzellenten Live-Band; dennoch sind die Subhumans, mit denen drei der vier Citizens vorher bereits die Welt bereist hatten, im Underground die bekanntere Band gewesen. Mit seinen Exkursionen in Metal-, Ska- und Dub- Reggae-Bereiche unterscheidet sich der Citizen Fish-Sound deutlich von der Vorgänger-Band. Der selbstbetitelte „Mutant Ska Punk“ ist eine quirlige Mischung, die mehr nach Krabbelkäferparty als nach Punkrock klingt. Bands wie Murphy's Law, Mighty Mighty Bosstones oder Operation Ivy haben zwar auch schon mit der Fusion von harten Gitarren und fröhlichen Reggae-Ska-Rhythmen hantiert, aber Citizen Fish machen noch zusätzlich mit ihren seltsamen Texten von sich reden. Das Quartett besingt autonome Theorien ebenso wie den zivilen Ungehorsam gegenüber roten Verkehrsampeln. Auch auf ihrer neuen LP „Wider than a Postcard“ gelingt es den Engländern, Ernsthaftes mit Kuriosem zu mischen und in komplexer Musik zu verpacken. Trotz Umbadiumba- Beats laufen Citizen Fish aber nicht Gefahr, ihre Inhalte durch Kaspereien zu verderben. Als Support werden heute ab 21 Uhr Wedding Tackle das Wehrschloß beschallen. StErn
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