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Eine golfmäßig hervorragende Vorstellung

■ Golf-Turnier in Alvesloe: Bernard Langer nach einer Rekordrunde in Führung / Hamburger Sven Strüver 50ster

Bernard Langer nach einer Rekordrunde in Führung / Hamburger Sven Strüver 50ster

Vor den Toren Hamburgs, genauer gesagt in Alvesloe nahe der Autobahnabfahrt Quickborn, darf Deutschlands Profigolfer Nummer Eins Bernhard Langer nach einer Gala-Vorstellung weiter von seinem zweiten Turniersieg in diesem Jahr träumen. Der Weltranglisten- Vierte aus Anhausen übernahm nach einer 65er Runde mit Platzrekord beim European Tour-Turnier der Profi-Golfer mit insgesamt 134 Schlägen die Führung. Nach einer exzellenten Darbietung führt der Blondschopf mit einem Vorsprung von drei Schlägen vor dem am Freitag ebenfalls eine 65er Runde spielenden Engländer Roger Chapmann. „Ich habe fast perfekt gespielt“, murmelte Langer, der am Vortag noch über krumme Schläge und die schwere Lesbarkeit des Platzes geklagt hatte. Trotzdem verschwand der Mann, der in seinem Sport inzwischen eine Popularität erlangt hat, wie allenfalls Boris Becker im Tennis und dem es hauptsächlich zu verdanken ist, daß auch außerhalb von Fortbildungskursen für Mediziner und Bankvorstandsetagen über Handicaps und Putten konversiert wird, nach der Pressekonferenz postwendend auf die Übungswiese, um sein meisterhaftes Spiel weiterhin zu stabilisieren.

Der ehemalige US Masters-Sieger Langer blieb bei seiner Gala in Gut Kaden gleich sieben Schläge unter dem Platzstandard von 72. Er führte acht Birdies, also einen Schlag weniger als vorgeben, vor. „Ich habe hervorragende geputtet. Aber es wäre noch ein besserer Score dringewesen“, kommentierte Langer wenig bescheiden. Der 35jährige Deutsche konnte sich nach seiner guten 69er Auftaktrunde am Donnerstag am Freitag noch weiter steigern. Er hat sich vor den beiden letzten Runden am Samstag und am Sonntag schon ein gutes Polster herausgespielt. Denn neben Chapmann und dem bisherigen Spitzenreiter Bill Malley (USA/138) gehören nur noch die schlaggleichen Gordon Brand (England) und Fred Couples (Schotland) mit einem Rückstand von fünf Schlägen zu den ernsthaften Verfolgern.

Zwei Stars dagegen durften bereits die Koffer packen: Der Amerikaner Payne Stewart, der US Open-Gewinner, und Sandy Lyle (Schottland) verpaßten den bei 147 Schlägen liegenden Cut. Das hochkarätige Duo hatte mit 150 und 151 Schlägen einen zu großen Rückstand und schaffte bei dem mit 1,4 Millionen Mark dotierten Turnier nicht den Sprung unter die besten 74 Golfer.

Neben Langer zogen noch vier weitere deutsche Golfer in die „Endrunde“ ein: Der Kölner Heinz- Peter Thül (144), der Hamburger Sven Strüver (Hamburg) und der Augsburger Thomas Gögele (beide 146) sowie der Offenbacher Alexander Cejka (147). Vier der insgesamt neun deutschen Profis schieden indes aus (Torsten Giedon,Oliver Eckstein, Ralf Berhorst und Rainer Mund). Max Schulz

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