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Grüne fordern bedingungslosen Beitritt

■ Bündnis 90 verärgert über die starren Bedingungen der Grünen

Osnabrück (AP) — Die Bundestagsabgeordnete Vera Wollenberger vom Bündnis 90 hat den Grünen vorgeworfen, durch „lächerliche und bedauerliche Hindernisse“ die geplante Fusion mit dem Bündnis 90 zu gefährden. Die Grünen besäßen offenbar nicht genügend Mut und Fairneß, um dem Bündnis 90 für eine Übergangszeit größere Mitspracherechte einzuräumen, sagte Wollenberger gestern.

Der Länderrat der Grünen hatte am Wochenende in Kassel einen Zusammenschluß bis Mai 1993 beschlossen. Im Januar soll darüber auf Bundesdelegiertenkonferenzen abgestimmt werden.

Wollenberger sagte, es sei „mehr als merkwürdig“, daß der Länderrat vom Bündnis 90 praktisch den gleichen „bedingungslosen Beitritt“ verlangt habe, den die Grünen seinerzeit im Falle der DDR gegenüber der Bundesrepublik so heftig kritisiert hätten. Sie forderte die westdeutschen Grünen auf, endlich größere Kompromißbereitschaft zu zeigen. In Kassel sei die Chance verpaßt worden, ein Klima echten Vertrauens zu schaffen. Ohne einen Zusammenschluß würden Grüne und Bündnis 90 von der politischen Bildfläche verschwinden, sagte die Abgeordnete. Es müsse berücksichtigt werden, daß sich das Bündnis 90 laut Umfragen mit über zehn Prozent in Ostdeutschland im Aufwind befinde, während die westdeutschen Grünen derzeit „auf dem absteigenden Ast“ seien, betonte Wollenberger.

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