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Exotisches aus Europa

Startschuß für den 1.  ■ Europäischen Dramatiker-Wettbewerb

„Wir möchten durch die Stücke erfahren, was die Autorinnen und Autoren bewegt, was in ihren Ländern Thema ist“, erläuterte gestern im Literaturhaus der Intendant des Kasseler Staatstheaters Michael Leinert den Start des ersten Internationalen Dramatiker Wettbewerbs. Der richtet sich europaweit an junge Autorinnen und Autoren und ist vom Staatstheater Kassel, dem Kasseler Kulturamt und dem Berliner Bernd Bauer Verlag ausgeschrieben.

Zwar gäbe es diverse Dramatikerpreise in Europa, doch seien sie stets in einen nationalen Rahmen eingebettet, begründete Leitner den ersten Versuch des „wirklich“ (Leitner) europäischen Wettbewerbs, dessen Kosten mit 150000 Mark inklusive der Preisgelder von 45000 Mark veranschlagt sind. Die beiden besten Stücke werden in der Spielzeit 1994/95 in Kassel aufgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen Theater Institut (ITI) sollen in den einzelnen Ländern zwei Juroren jeweils drei Stücke für die internationale Jury in Kassel auswählen, die die Texte übersetzen läßt. Diese Jury besteht aus zwei Dramaturginnen, Vera Lmos aus Lissabon und Monica Ohlson aus Stockholm, dem zypriotischen Theaterdirektor Andys Bargilly, dem Autor Jürgen Hofmann aus Berlin und der Kasseler Kulturdezernentin Irmgard Schleier, in Hamburg noch einschlägig bekannt als Organisatorin des Frauenfestivals.

Thematisch ist die Dramenkonkurrenz nicht festgelegt, erlaubt ist, was in den Regionen interessiert. Was zähle, sei der Aufbau eines Stückes, während die Sujets gerade spezifisch und für Mitteleuropäer durchaus auch exotisch sein können. Damit bekäme der Wettbewerb eine „Schaufensterfunktion“, führte der Kasseler Intendant Leitner aus, der sich ein zusammenwachsendes Europa erhofft, in dem sich kulturelle Eigenheiten und Verschiedenheiten erhalten. jk

Manuskripte sind zu richten an: Karl Gabriel von Kareis, Staatstheater Kassel, Friedrichsplatz 15, 3500 Kassel, Einsendeschluß: 31.3.1993

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