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Milchmädchen-Senat

■ ADAC fordert einen stärkeren Straßenausbau/ Neue Konzepte für City

Berlin. Anstatt beide Hauptstadt-Hälften funktionierend miteinander zu verbinden, betreibt der Senat eine „lächerliche Detailplanung“. Dies sagte gestern der Landesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) Berlin-Brandenburg, Wolf Wegener. Es könne nicht länger hingenommen werden, daß drei Senatsverwaltungen, beide Regierungsfraktionen, die Bezirke und der Bund an verschiedenen Strängen zögen, wenn es um die Verkehrsplanung gehe.

Bereits beschlossene Vorhaben würden die City weiter belasten. Dazu zählten der Rückbau der Leipziger Straße von derzeit 38 auf historische 22 Meter, die Gestaltung des Spittelmarktes zum unübersichtlichen Verkehrsknoten in den Strukturen der Gründerzeit und die Aufteilung der Straße Unter den Linden in je eine Bus-, Fahr- und Parkspur. Als Sofortmaßnahmen für die Verbesserung der Ost-West-Verbindungen fordert der ADAC (800.000 Mitglieder) hingegen den Ausbau der Französischen, Voßstraße, Reinhardtstraße/Kronprinzenbrücke und Ebertstraße, den vollen Ausbau der Leipziger Straße, eine enge Umfahrung des Brandenburger Tores und vernünftige Konzepte für die Straße Unter den Linden sowie für den Spittelmarkt mit Anbindung an die Lindenstraße.

Die Prognose des Senats, es im Jahr 2000 bereits mit einem Verhältnis von 80 zu 20 zugunsten des öffentlichen Personennahverkehrs im Vergleich zum Individualverkehr zu tun zu haben, bezeichnete Wegener als „Milchmädchenrechnung“. Zur Zeit gebe es keinen funktionierenden Innenstadtring und keine ausreichend attraktiven öffentlichen Verkehrsmittel. adn

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