: CDU: Bedenken gegen jüdischen Vertreter
■ Kundgebung am 7. November: Aufruf wird heute vom Parlament verabschiedet
Berlin. Der Aufruf zur bundesweiten Großdemonstration am 7. November unter dem Motto „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ wird heute als Dringlichkeitsantrag vom Parlament verabschiedet. Darauf haben sich gestern jedenfalls VertreterInnen aller Fraktionen geeinigt. Entgegen der Ankündigung ihres Fraktionschefs Landowsky sah die CDU davon ab, den Ausschluß der PDS zu fordern. Uneinigkeit besteht jedoch im Hinblick auf die Redeliste bei der Kundgebung um 14.30 Uhr im Lustgarten, wo die beiden um 13 Uhr von der Gethsemanekirche und dem Wittenbergplatz losmarschierenden Züge sich treffen werden. Ausgerechnet bei dieser Demonstration gegen Ausländerhaß und Antisemitismus wollte die CDU auf den Vertreter einer jüdischen Organisation lieber verzichten, wenn dieser sich für die Erhaltung des Artikel 16 des Grundgesetzes stark machen sollte. Dem Vernehmen nach dreht sich der Streit um Ignatz Bubis, der sich als Vorsitzender des Zentralrats der Juden mehrfach für die Beibehaltung des Asylrechts ausgesprochen hatte.
Dabei beginnt der von den ParteienvertreterInnen gemeinsam erarbeitete Aufruf zur Demonstration just mit der Erinnerung an die deutsche Verantwortung für den Holocaust: „Im November jährt sich zum 54. Mal die Nacht, in der mit brennenden Synagogen begann, was mit Vernichtungslagern wie Auschwitz und Treblinka und einem Weltkrieg endete, der 60 Millionen Menschen das Leben kostete. Unsere Geschichte ist uns Mahnung und Verpflichtung. Ausschreitungen gegen Asylbewerberinnen und Asylbewerber, Anschläge auf jüdische Gedenkstätten und Mordanschläge auf ausländische Eltern und Kinder sind heute für uns Anlaß — über alle Parteigrenzen hinweg und trotz aller Meinungsverschiedenheiten — gegen Haß, Terror und Gewalt anzugehen.“ Unmißverständlich heißt es zudem in der Erklärung: „Politisch Verfolgte verdienen Schutz und Hilfe.“ usche
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen