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Radioaktivität auf Sylt

Die „Naturschutzgemeinschaft Sylt“ hat gestern auf der Nordseeinsel erhöhte Radioaktivität gemessen. Es sei zu befürchten, daß wieder ein atomarer Unfall verschwiegen werde, auch auf der Insel Föhr seien erhöhte Werte festgestellt worden, teilte der Verband gestern mit. Die Meßstelle im Naturzentrum Braderup ist Teil des im Aufbau befindlichen Meßnetzes „Bürger messen selber“. Die Energiedosis betrug dort nach Angaben der Naturschutzgemeinschaft am Donnerstag Nachmittag 236 Nanogray, die normalerweise auf der Insel gemessenen Werte liegen zwischen 95 und 105 Nanogray.

Bedrohliche Meldungen kommen auch aus Litauen. Dort wurde der Reaktor in Ignalina abgeschaltet, nachdem tagelang radioaktiver Dampf ausgetreten war. Wie die schwedische Strahlenschutzbehörde mitteilte, wurde im Innern der Anlage vom Tschernobyl-Typ erhöhte Radioaktivität gemessen.

Gegen einen Zusammenhang zwischen dem Störfall in Litauen und erhöhter Radioaktivität auf Sylt spricht allerdings, daß dort der Wind gestern vorwiegend aus westlichen Richtungen wehte. VM

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