Rühr & Räuber

Die Spielpläne der ersten Jahrzehnte des Bremer Theaters bieten ein buntes Sammelsurium aus Rührstücken und Räuberpistolen. Nur wer den Publikumsgeschmack sklavisch bediente, konnte damit rechnen, jeden Abend ein volles Haus zu haben. Tragödien wurden zu diesem Zweck gnadenlos umgeschrieben. Iffland und Kotzebue, die Erfolgsautoren ihrer Zeit, verfaßten regelrechte Fortsetzungsdramen. 170 verschiedene Stücke zeigte Großmann in vier Jahren. Die zeitgenössischen Autoren Schiller, Lessing und Goethe waren jeweils nur einmal vertreten. Publikumsrenner in Bremen war Mozarts „Zauberflöte“, die in vier Jahren siebenmal gespielt wurde. dir