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"Urteil eines Blinden"-betr.: "Indianer rauchten in Bonn die Friedenspfeife", taz vom 13.10.92

betr.: „Indianer rauchten in Bonn die Friedenspfeife“,

taz vom 13.10.92

500 Jahre Verfolgung und Mord an der Urbevölkerung Amerikas. Ist Euch diese Tatsache wirklich nur noch einige läppische Zeilen wert? Dem Schreiberling des Artikels hätten wir mehr Offenheit und einen intensiveren Kontakt mit der Delegation gewünscht, für den diese wundervollen Menschen jederzeit offen sind. So stellt dieser Artikel das Urteil eines Blinden dar, angereichert mit jener Überheblichkeit, die von dem „weißen Mann“ mittlerweile hinreichend bekannt ist. Genau diese tödliche Arroganz muß endlich aufhören.

Es wäre eine gute Möglichkeit gewesen, Fakten aus erster Hand über die Situation der Indianer im heutigen Nordamerika zu bekommen, um darüber zu berichten. Statt dessen werden Personenbeschreibungen geliefert [...].

Nachdem wir die Möglichkeit hatten, die Delegation der zum Teil weit über 80jährigen Menschen für mehrere Tage in Nürnberg und Erlangen zu begleiten, können wir dem Verfasser des Artikels nur sagen, daß er sich in Grund und Boden schämen müßte, wenn er die wahren Gründe der Dickleibigkeit von Reymundo Tigre Perez wüßte. Wenn er außerdem glaubt, daß heutige Indianer mit Lendenschurz und Federschmuck durch die Welt gehen, dann hat er wohl zu viele von Weißen inszenierte Indianerfilme im Fernsehen gesehen. [...] Steffi Köhne, Klaus Brucker, Nürnberg

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