: Verkaufen ist alles
STÖRZEILE
Verkaufen ist alles
Alles, was nicht schadet, nützt. So ähnlich muß die Senatsriege gedacht haben, als sie ihr Paket zur „Verbesserung der Stadtteilentwicklung“ fürs kommende Jahr geschnürt hat. Daß Politik generell zur Verbesserung der Lebenssituation der Bevölkerung beitragen soll, ist eine Binsenwahrheit. Was sonst sollte Menschen dazu motivieren, sich eine Regierung zu wählen.
Aber nicht überall, wo sozial drauf steht, ist auch sozial drin. Dafür ist das nun angebotene Sammelsurium ein gutes Beispiel. Die Finanzierung von Kindertagesheimen, der Altenpflege und der Sanierung verkommenen städtischen Wohnraums ist ebenso sozial, wie sie auch zu den Pflichten des Staates gehört. Mit sozialer Großstadtstrategie hat das nichts zu tun, allenfalls mit einer neuen Verkaufsstrategie. Hamburgs soziale Brennpunkte brauchen gezielte Angebote, die an ihren spezifischen Problemen ansetzen. Hamburgs Regierungspolitiker aber benötigen augenscheinlich neue Berater, denn mit solch schalen Täuschungsmanövern wie dem jetzigen Kaufhauskatalog ist gegen die fortschreitende Politikverdrossenheit nichts auszurichten.
Unser PR-Vorschlag fürs nächste Jahr: Überschreibt den gesamten Haushalt mit „Zuschüsse zur Verbesserung der Lebenssituation in Hamburg“. Sannah Koch
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