: Gewalt in Rostock? „Hat's nie gegeben“
■ Vorgehen gegen Klarfeld-Aktion begründet
Berlin/Rostock (taz) – Der „Nazi-Jäger“ Serge Klarsfeld hat im Gespräch mit der taz die Freilassung der drei seit Sonntag in Rostock inhaftierten französischen Juden gefordert. Klarsfeld erklärte, es sei während der Aktion, bei der die Franzosen gegen den deutsch-rumänischen Abschiebevertrag demonstrierten, in der Hansestadt zwar zu Verstößen gegen deutsche Gesetze gekommen. Die Verantwortung für die Eskalation der Gewalt trage aber die Polizei. Klarsfeld bestritt, daß Mitglieder seiner Organisation ein Zimmer der CDU im Rathaus aufgebrochen hätten. Die Polizei hatte damit ihr Eingreifen gegen die Demonstranten begründet. „Wir haben angeklopft, die Tür war offen!“ Die von den Demonstranten am Rathaus angebrachte Gedenktafel wurde auf Anordnung des Senats inzwischen entfernt. Der Text enthält unter anderem einen Verweis auf die „rassistischen Gewalttaten in Rostock“, die sich Ende August im Stadtteil Lichtenhagen zugetragen haben. Der Referent des Bürgerschaftspräsidenten Kleemann, Holger Jahns, erklärte dazu wörtlich: „Wir konnten diesen Text nicht akzeptieren, weil es in Rostock keine rassistischen Gewalttaten gegeben hat.“ CCM Siehe auch Seite 4
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