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Beinah ein Millionending

Der Hamburger Polizei ist es jetzt gelungen, eine Fälscherbande festzunehmen, die die Postbank mit Hilfe von manipulierten Sparbüchern um Millionen von Mark prellen wollte. Wie gestern vermeldet wurde, arbeiteten die vier Frauen und vier Männer im Alter zwischen 21 und 30 Jahren nach folgendem Prinzip: Mit Hilfe gefälschter Ausweispapiere eröffneten Strohmänner und -frauen in mehreren deutschen Städten Postsparkonten mit der vorgeschriebenen Mindesteinlage von zehn Mark. Anschließend sollten die Beträge in den Büchern auf mehrere tausend Mark hochmanipuliert werden.

Von diesen Postsparbüchern sollten Komplizen wenig später im europäischen Ausland Beträge in Höhe von mehreren tausend Mark abheben. 39 solcher zur Fälschung auserkorener Konten, so die Polizei, seien im gesamten Bundesgebiet eröffnet worden.

Der Betrug war aufgeflogen, nachdem eine Postmitarbeiterin in Hamburg Verdacht geschöpft und die Polizei informiert hatte, als ein Mann und eine Frau gemeinsam jeweils ein Postsparbuch mit einer Einlage von zehn Mark eröffnen wollten. Der aufmerksamen Frau war bekannt, daß häufig Sparbücher speziell mit dieser Einlagenhöhe gefälscht werden.

Nach der Festnahme gestanden die Täter, die sich mit — wen wundert's noch — ebenfalls gefälschten Pässen auswiesen, daß sie insgesamt 150 solcher Sparkonten eröffnen wollten. Da die Postbank mit ihren europäischen Partnerpostämtern noch nicht über EDV verbunden ist und somit eine direkte Kontrolle zum Zeitpunkt der Abhebung nicht möglich ist, wäre möglicherweise ein Schaden in Millionenhöhe entstanden. dpa

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