Fast hochg hinaus gekommen

■ Frauensportwoche: Rauschendes Fest im Curio-Haus / Auch sonst ein Erfolg

Eine mittelgroße Frau mit kurzen blonden Haaren macht sich an einem Gerät zu schaffen, daß Nicht-SportlerInnen wie postmodernes Folterinstrument anmutet. Die Frau heißt mit Künstlernamen Oktavia und das Gerät mit dem sie versucht sich in Zustände der Schwerelosigkeit zu simulieren ist ein profanes Rhönrad. Das ganze fand gestern abend, bei dem Fest der Frauensportwoche bei für solcherlei Gymnastik untypischer Rockmusik statt und stellte den Höhepunkt des Rahmenprogramms dar. Etwa 800 Frauen feierten bis in die frühen Morgenstunden durch.

Die Festivität ist allerdings noch nicht der Abschluß dieser zehntägigen Aktion des Hamburger Sport Bundes nur für Frauen. An diesem Wochenende finden noch Workshops und Schnupperkurse statt. Trotzdem war Claudia Thomsen, eine der Organisatorinnen der Frauensportwoche, schon zu einem ersten Resümee bereit: „Von einigen Pannen, wie etwa eine ungeheizte Halle bei einem Meditationskurs mal abgesehen, war es ein voller Erfolg. Einige Frauen waren von den Sportarten derartig begeistert, daß sie sich es jetzt durchaus vorstellen könnten, in einem Sportverein einzutreten.“

Ein Erfolg waren sicherlich auch die vom HSB skeptisch beäugten Foren, wo über die gesellschaftspolitische Zusammenhänge von Frauen und Sport diskutiert wurde. Über 180 Sportlerinnen trafen sich dort, und es waren nicht nur jene, die ansonsten eh keine feministische Diskussion auslassen, sondern vielmehr Frauen aus den Vereinen, der Basis sozusagen.

Überraschend waren auch die Erfahrungen die einzelne Sportlerinnen und Übungsleiterinnen in den sogenannten Männersportarten gemacht haben. Beispielsweise beim Kleinkaliberschießen, wo Maren, vom Zivilstand Sozialpädagogin, die Erfahrung sammeln konnte, daß es hier meditationsgleich hauptsächlich auf die Atemtechnik ankommt und daß es „entsetzlich viel Spaß bringt.“ kader