piwik no script img
taz logo

Elegie XII

Mariana Marin

Elegie XII

Zwischen meinen Brüsten lag über Nacht der Tod.

Zwischen dir und mir aber (so sagt man)

Wird immer Europa sein oder das Rote Meer.

Die Sprache, in der den Tod ich denke

Gleicht nicht der Sprache, in der du Liebe denkst.

Was uns heute voneinander trennt (so sagt man)

Wird uns morgen noch stärker voneinander trennen.

Darum bitte ich dich, trotz der Dunkelheit in unserm Gestern,

Das wir heute entrollen als wären es Papyrusrollen aus Ägypten,

Mit mir in die Kluft zu fliehen, die uns gegeben.

Dort werden Sommersprossen und dein rotes Haar

Bestimmt verstehen und auf ewig lieben

Die Sprache meiner Brüste,

Zwischen denen der Tod bleiben wird, über Nacht.

(aus der Sammlung „Ateliers 1980–1984“)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?