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Wandel im Hause Wünsche: Einer fliegt raus

Der Aufsichtsrat der Hamburger Wünsche AG hat dem abberufenen Vorstandsmitglied und Großaktionär Wolf-Jürgen Wünsche Kursmanipulation vorgeworfen. Es gebe den dringenden Verdacht, daß Wolf-Jürgen Wünsche unter Verletzung seiner Pflichten aus den Insider-Richtlinien sowie des Aktien- und Börsengesetzes durch gezielte Verkäufe den Aktienkurs des Unternehmens negativ beeinflußte, heißt es in einer am Dienstag in Hamburg verbreiteten Mitteilung des Wünsche-Aufsichtsrats. Trotz mehrfacher Aufforderung habe Wünsche nähere Auskünfte zu seinen Aktientransaktionen verweigert. Wolf-Jürgen Wünsche wies die Vorwürfe des Aufsichtsrats als „vollkommenen Blödsinn“ zurück.

Bei der Abberufung von Wolf- Jürgen Wünsche handele es sich nicht um einen „Bruderkrieg“ oder eine Auseinandersetzung zwischen Großaktionären, heißt es in der Erklärung weiter. Vielmehr wollte der Aufsichtsrat schwere Schäden von dem Unternehmen und den Kleinaktionären abwenden. Die übrigen Vorstandsmitglieder — Bruder Kai Wünsche und der Italiener Aldo Paraccieni — hätten die weitere Zusammenarbeit mit Wolf-Jürgen Wünsche abgelehnt, so daß der Vorstand handlungsunfähig war und auch zwischen dem Aufsichtsrat und Wolf-Jürgen Wünsche kein Vertrauen mehr bestanden habe.

Wolf-Jürgen Wünsche dementierte die Vorwürfe: Weder habe er gegen Insider-Regeln verstoßen noch den Kurs manipuliert. Vielmehr habe sein Bruder Kai sein Aktienkapital um rund elf Prozentpunkte von 33 auf 44 Prozent aufgestockt und damit weit mehr Aktien gekauft, als er, Wolf-Jürgen, jemals verkauft habe. dpa

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