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Mißtrauensantrag gegen Milan Panic abgelehhnt

■ Montenegriner geschlossen gegen Abwahl

Budapest (ap/taz) – Der Mißtrauensantrag gegen den jugoslawischen Ministerpräsidenten Milan Panic ist am Dienstag in Belgrad gescheitert. In der Länderkammer des Parlaments wurde der Antrag über eine Amtsenthebung des gemäßigt nationalistischen Regierungschefs nach dreistündiger Debatte abgelehnt.

Der montenegrinische Präsident Momir Bulatovic erklärte, die Abgeordneten seiner Republik in der Länderkammer seien mit einem imperativen Mandat auf die Unterstützung von Panic verpflichtet worden. In der Länderkammer sind die Abgeordneten Serbiens und Montenegros in gleicher Anzahl vertreten. Für den Sturz des seit Juli amtierenden Panic bedurfte es einer einfachen Mehrheit. Das Abstimmungsergebnis wurde am Dienstag abend in Genf erleichtert aufgenommen.

Der schwelende Konflikt zwischen Serbien und Montenegro, den beiden noch verbliebenen Landesteilen Jugoslawiens, war am Vortag in der Volkskammer mit einem Votum von 92 zu 24 Stimmen gegen Panic offen ausgebrochen. Der von den serbischen Nationalisten eingebrachte und von den regierenden Sozialisten des serbischen Präsidenten Slobodan Milošević unterstützte Mißtrauensantrag war damit begründet worden, daß Panic die Interessen Serbiens verraten habe. In der Debatte hatten Vertreter der Milošević-Partei Panic als Agenten des US-Außenministeriums bezeichnet. Tschetnik-Führer Vojislav Seselj, der im Parlament den Mißtrauensantrag gegen Panic (auch im Namen von Milošević' Sozialistischer Partei) einbrachte, konterte Panic' Forderung nach Anerkennung der Republik Mazedonien: „Mazedonien gehört viergeteilt, sonst gibt es dort keinen Frieden. Jeder soll etwas bekommen. Wir den Norden, Bulgarien, Albanien und Griechenland jeweils ein weiteres Stück.“ RH

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