: Becker würde McEnroes Rente zahlen
■ Favoritensterben beim Tennis-Hallenturnier in Paris-Bercy
Paris (taz/dpa) – „Ich würde Geld bezahlen, um John zu sehen“, meinte Boris Becker, nachdem er den besten Platz gegen McEnroe auf der anderen Seite des Netzes genossen hatte und nochmal ohne Eintritt davongekommen war. „Es ist schlecht für das Tennis, daß er geht,“ obwohl er dem ehemaligen Weltranglistenersten beim 6:4, 6:4-Erfolg in der zweiten Runde des Turniers von Paris-Bercy keine Chance gelassen hatte. Becker hatte „ganz gut gespielt“, glaubte er selbst, und McEnroe lobte hinterher, „er ist wieder in Form“. Nach dem Grand-Slam-Cup in München im Dezember will McEnroe seine Karriere beenden. Einige Favoriten mußten sich dagegen schon früh verabschieden. Pete Sampras wirkte ungewohnt hölzern und verlor glatt mit 3:6 und 5:7 gegen den gewohnt schwer atmenden Henry Leconte, der mit den üblichen aufpeitschenden Gesten fast eine solch fanatische Stimmung wie beim letztjährigen Davis-Cup-Finale in Lyon produzierte, so daß sogar Aufschlagfehler von Sampras beklatscht wurden. Damit hat Sampras sein Ziel verpaßt, bei diesem Turnier Jim Courier als Nummer Eins abzulösen. Zuvor hatte der Weltranglistensechste Petr Korda aus der CSFR gegen den Franzosen Arnaud Boetsch beim 5:7, 4:6 ebenfalls schlecht ausgesehen. Wimbledonsieger Agassi wirkte völlig lustlos und schied durch ein peinliches 1:6, 2:6 gegen Brad Gilbert aus.
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