: Quelle will an die Börse
■ Schickedanz mit 18 Milliarden Umsatz
Nürnberg (AP) – Der Quelle- Katalog garantiert noch immer den Erfolg: Mit einem Gesamtumsatz von rund 18 Milliarden Mark und fünf Prozent Wachstum wird die Schickedanz-Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 1992/93 ihre Spitzenstellung behaupten. Die Umwandlung des Großversandhauses Quelle in eine Aktiengesellschaft und der Gang an die Börse sei nicht mehr ausgeschlossen, kündigte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Bühler an. Die Quelle hat gegenwärtig elf Millionen Kunden.
Zu dem gesamten Schickedanz- Imperium gehören Handels- und Industrieunternehmen, Immobiliengesellschaften sowie Banken, Versicherungen und eine Bausparkasse. Den größten Umsatzanteil erwirtschaftet aber nach wie vor der Versandhandel: Er legte um 17 Prozent auf 14,7 Milliarden Mark zu. Die Unternehmensholding konnte im vergangenen Geschäftsjahr einen Gewinn von 313 Millionen Mark einstreichen. Die alte Dame des Konzerns, Grete Schickedanz, wird das freuen – sie zählt bereits zu den reichsten Personen Deutschlands.
Im laufenden Jahr will die Unternehmensgruppe 1,2 Milliarden Mark investieren, wobei der größte Teil auf das neue Versandhaus in Leipzig entfällt. Schickedanz beschäftigt fast 51.000 Mitarbeiter. Zur möglichen Umwandlung von Quelle gab Bühler bekannt, daß die Quelle Gustav Schickedanz KG vor wenigen Tagen in eine AG & Co KG umgewandelt worden sei. Diese gesellschaftsrechtliche Änderung könne es erleichtern, aus der Quelle eine eine Vollaktiengesellschaft zu machen. Einen Zeitplan, wann das größte Versandhaus Europas an die Börse gebracht werden soll, gebe es allerdings noch nicht.
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